Bach: Messe in g / Händel: Dixit Dominus

Geisenheim. (sm) — "Das Gloria haben sie am Schluss als Zugabe noch einmal gesungen, und zwar noch besser als beim ersten Mal", sagte eine begeisterte Besucherin des sonntäglichen Konzerts der Neuen Rheingauer Kantorei.

Der Geisenheimer Dom sei ein einziger Klangkörper gewesen; man habe gespürt, wie viel Freude der Chor selbst am Gesang gehabt habe. Das mächtige Kirchenschiff war voll besetzt mit andächtig lauschenden Musikfreunden. Mit Johann Sebastian Bachs "Missa in g-moll" und Georg Friedrich Händels "Dixit Dominus" hat das im Jahr 2002 von Dekanatskantor Tassilo Schlenther gegründete Ensemble wieder ein Konzert der Extraklasse präsentiert, das auch schon bei der ersten Aufführung am Samstag viele Freunde der Klassik anzog und ihnen lange in Erinnerung bleiben wird. Begleitet wurde der aus rund 50 Sängerinnen und Sängern bestehende Chor von "Musica Antiqua Frankfurt", einem auf alte Musik spezialisierten Ensemble angehender Berufsmusiker. Unter der Leitung von Konzertmeisterin Judith Freise spielten sie in wechselnder Besetzung auf historischen oder der Historie nachempfundenen Instrumenten.

Lange und konzentrierte Proben waren der Aufführung vorausgegangen. Alle Konzertbesucher genossen das einzigartige Klangerlebnis, doch nur wenige unter ihnen wissen, wie schwierig einzelne Abschnitte der aus sechs Sätzen bestehenden "Missa" und ds neun Sätze langen "Dixit Dominus" sind. Für das Zustandekommen eines so außergewöhnlichen Musik-Events hatten nicht nur der Chorleiter und die SängerInnen ihr Bestes gegeben. Engagement und finanzielle Unterstütung kam auch von Vereinen, allen voran dem Freundeskreis der Neuen Rheingauer Kantorei, von Institutionen und Unternehmen, meist regionalen, sowie von weiteren Helfern und Förderern. Und natürlich wäre das all nicht zu verwirklichen, wenn nicht die katholische Pfarrgemeinde Heilig Kreuz Rheingau wie bereits mehrere Male zuvor wieder den "Gastraum" zur Verfügung gestellt hätte.

Sowohl Bach als auch Händel komponierten ihre geistlichen Werke "Missa" und "Dixit Dominus" für Soli, vierstimmigen Chor und Orchester. Gemeinsam mit der Neuen Rheingauer Kantorei traten im Rheingauer Dom vier Solisten auf: Christine Fürniß - Sopran, Janina Moeller - Mezzosopran, Rüdiger Ballhorn - Tenor und Johannes Hill - Bariton. Alle sind renommierte und vielfach ausgezeichnete Musiker, haben an namhaften Aufführungsorten im In- und Ausland Erfolge gefeiert und sind zumeist auch pädagogisch tätig. "Sie haben nicht einfach nur Soli vorgetragen, sondern sich richtig hineinbegeben in den Chor", schwärmte die bereits eingangs erwähnte Konzertbesucherin. Und die Neue Rheingauer Kantorei, so fügte sie hinzu, sei ein überaus hochkarätiges Ensemble, das seit seiner Gründung immer besser werde.